Kubas Revolutionsführer Fidel
Castro ist tot
Kubas Revolutionsführer und ehemaliger Präsident Fidel
Castro war eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Weltpolitik. Er war Guerillero
und Staatsmann.
Die Annäherung
an den einstigen Erzfeind USA sah er bis zuletzt kritisch. Jetzt ist er im
Alter von 90 Jahren gestorben.
Der
kubanische Revolutionsführer und frühere Staatschef Fidel
Castro ist tot. Wie
sein Bruder, Staatschef Raúl Castro, im staatlichen Fernsehen mitteilte, starb
er am späten Freitagabend um 22.29 Uhr im Alter von 90 Jahren.
«Es ist eine Tragödie», sagte die 22-jährige
Dayan Montalvo zu Tod von Castro. «Wir sind alle mit ihm aufgewachsen. Ich
fühle mich richtig verletzt durch die Nachricht, die wir gerade hören»
Die Leiche des Revolutionsführers solle
verbrannt werden, sagte Raúl Castro weiter. Das sei der Wunsch seines Bruders
gewesen. Fidel Castro regierte Kuba 47 Jahre lang. Er trotzte in der Zeit zehn
US-Präsidenten. Auch nach seinem krankheitsbedingten Rückzug 2006 bestimmte er
als graue Eminenz im Hintergrund die Geschicke der sozialistischen Karibikinsel
mit.
Kampf
gegen Diktator Batista
Geboren wurde Castro laut offizieller Biografie
am 26. Juli 1926 in Biran im Osten Kubas. Schon als Kind empfand er die
sozialen Verhältnisse auf der Insel als zutiefst ungerecht. Als junger
Rechtsanwalt nahm er den Kampf gegen den Diktator Fulgencio Batista auf.
Nach dem gescheiterten Überfall auf die
Moncada-Kaserne 1953 und einigen Jahren im Exil landete er Ende 1956 mit rund
80 Mitkämpfern auf Kuba und begann in den Bergen den Guerillakampf. Im Januar
1959 zogen seine Truppen siegreich in Havanna ein.
Mit einer Landreform und der Verstaatlichung
von Unternehmen machte sich Castro schnell die USA zum Feind, die die Insel mit
einem Handelsembargo belegten. Hilfe fand Kuba bei der Sowjetunion, von der die
Insel immer abhängiger wurde.
Der Zusammenbruch des Ostblocks stürzte Kuba
nach 1990 in eine schwere Wirtschaftskrise, die das kommunistischen System aber
allen Unkenrufen zum Trotz überlebte. Der Not gehorchend rangen sich Fidel und
sein Bruder Raúl Castro zu begrenzten marktwirtschaftlichen Reformen durch.
Mit seiner Unbeugsamkeit gegenüber Washington
fand Castro aber in Lateinamerika auch über das linke Lager hinaus Anerkennung.
Skepsis
gegen Aussöhnung
Als sich der greise Revolutionsführer kurz vor
seinem 80. Geburtstag einer schweren Operation unterziehen musste, gab er am
31. Juli 2006 seines Ämter zunächst provisorisch an seinen fünf Jahre jüngeren
Burder Raúl ab. Mit der Neukonstituierung des Staatsrat 2008 übernahm Raúl
dauerhaft die Führung des Landes.
Die historische Aussöhnung zwischen Kuba und
den USA, die in der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen 2015 und dem
Besuch von Präsident Barack Obama in Havanna im März 2016 gipfelte, verfolgte
Fidel Castro mit unüberhörbarer Skepsis
Quelle: http://www.derbund.ch/ausland/amerika/Fidel-Castro-ist-tot/story/19549589