Ya Ali

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Montag, 12. Oktober 2015

In der Türkei "koste was es wolle an Menschenleben"

Ein schrecklicher Anschlag in der Türkei auf eine friedliche Demonstration!
Bei dem mutmaßlichen Terroranschlag vom 10.10.2015 auf eine regierungskritische 
Bildergebnis für bilder von ansclag in der Türkei

Friedensdemonstration in der türkischen Hauptstadt Ankara sind mindestens 95 Menschen getötet worden. 500 Menschen seien bei den Explosionen am Samstag verletzt worden, sagte Gesundheitsminister Mehmet Müezzinoglu am Samstag bei einer Pressekonferenz.

Wer steckt hinter dem feigen Anschlag?
Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand.
Um 10.04 Uhr Ortszeit (09.04 Uhr MESZ) erschütterten zwei starke Explosionen die Umgebung des Hauptbahnhofs von Ankara. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie Demonstranten tanzten, als plötzlich hinter ihnen eine gewaltige Explosion hochging. Am Ort des Anschlags lagen später dutzende Leichen am Boden, die notdürftig mit Fahnen und Transparenten abgedeckt wurden.


"Eine Demonstration, die Frieden fördern sollte, ist zu einem Blutbad geworden", sagte tränenüberströmt der 52-jährige Ahmet Onen, der mit seiner Frau zu dem geplanten Protestmarsch gekommen war. Nach seinen Worten gab es "eine große Explosion und dann eine kleinere", bevor sich in der Menschenmenge Panik ausbreitete.

Zu dem regierungskritischen Protestmarsch hatte unter anderen die Kurdenpartei HDP aufgerufen. Ihr Ko-Chef Selahattin Demirtas sprach von einem "riesigen Massaker" und einem "barbarischen" Angriff auf diejenigen, die Frieden im Land und kein Blutvergießen wollten. Demirtas äußerte Zweifel, dass die Regierung von dem Anschlag überrascht wurde. "Ist es möglich, dass ein Staat mit so einem starken Geheimdienstnetzwerk im Vorfeld keine Informationen über den Anschlag hatte?" Laut HDP richtete sich der Anschlag gegen die Kurdenpartei, die Sprengsätze wurden demnach am Aufmarschplatz der HDP-Delegation bei der geplanten Demonstration gezündet.

Der Anschlag ereignete sich mitten im Wahlkampf für die vorgezogene Parlamentswahl am 1. November. Der Urnengang findet statt, nachdem die islamisch-konservative Regierungspartei AKP von Präsident Erdogan bei der Wahl im Juni ihre absolute Mehrheit verloren hatte, während die prokurdische HDP den Einzug ins Parlament schaffte. Koalitionsgespräche waren gescheitert.


Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte zum Anschlag: „Ich glaube daran, dass die Täter in kürzester Zeit festgesetzt und der Justiz übergeben werden.“
Augenzeugen hätten berichtet, es habe sich um zwei Selbstmordattentäter gehandelt. Am Anschlagsort sei zur Zeit der Detonationen keine Polizei gewesen.
Als Polizisten nach 15 Minuten eingetroffen seien, hätten die Sicherheitskräfte Tränengas gegen Menschen eingesetzt, die Verletzten helfen wollten

Täter wollen Klima der Angst schüren
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verurteilte den Anschlag auf eine Friedensdemonstration in Ankara „auf das Schärfste“.
Bildergebnis für bilder von ansclag in der TürkeiDer „brutale Terroranschlag auf friedliche Demonstranten“ sei zugleich ein Angriff auf den demokratischen Prozess in der Türkei, erklärte Steinmeier am Samstag. Den Tätern gehe es offensichtlich darum, im Vorfeld der Parlamentswahl „ein Klima der Angst und Einschüchterung zu verbreiten und Hass und Zwietracht zu schüren“. Dies dürfe nicht gelingen.
Alle Kräfte in der Türkei, die ein friedliches Zusammenleben und gesellschaftliche Aussöhnung wollten, seien aufgefordert, zusammenzustehen und einer weiteren Eskalation entgegenzuwirken, erklärte der Außenminister. Er vertraue darauf, dass die „in der türkischen Gesellschaft tief verwurzelten Kräfte der Demokratie auch diesen Angriff überstehen“.


 „Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach der Türkei nach dem Anschlag ihr "tief empfundenes Mitgefühl" aus. "Wenn sich die Hinweise auf terroristische Anschläge bestätigen, dann handelt es sich um besonders feige Akte, die unmittelbar gegen Bürgerrechte, Demokratie und Frieden gerichtet sind", heißt es in einem Schreiben Merkels an den türkischen Ministerpräsidenten Davutoglu.“

„Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) rief nach dem "brutalen Terroranschlag auf friedliche Demonstranten" alle Kräfte in der Türkei dazu auf, einer weiteren Eskalation entgegenzuwirken. Das Auswärtige Amt verschärfte seine Reisehinweise für die Türkei.“