Erzbischof Jacques Behnan
Hindo, einer der wichtigsten Vertreter der über 500.000 Christen
in Syrien, hat
sich gegenüber Agenzia Fides, der Nachrichtenagentur der katholischen Kirche,
äußerst kritisch gegenüber der Rolle der USA und insbesondere der CIA in Syrien
geäußert. Zudem hinterfragte er die Kritik der USA an den russischen
Luftschlägen mit den Worten: „Die USA protestieren 14 Jahre nach dem 11.
September, weil die Russen die Milizen der Al Kaida in Syrien bombardieren.
Glauben sie wirklich, dass wir so wenig Intelligenz und Erinnerungsvermögen
besitzen?”
„Der
US-amerikanische Senator John McCain beklagt, dass die russische Luftwaffe
nicht die Stellungen des Islamischen Staates, sondern die von der CIA
ausgebildeten Rebellen angreift. Dies finde ich äußerst beunruhigend”, so
Erzbischof Jacques Behnan Hindo von Hassakè-Nisibi, „denn damit gesteht er ein,
dass sich hinter dem Krieg gegen Assad auch die CIA verbirgt und es sich um
einen Stellvertreterkrieg von Mächten, die zusammen mit ihren Verbündeten
in der Region gegen Syrien kämpfen.”
Weiter führt
der syrisch-katholische Erzbischof aus:
“Die westliche Propaganda redet
weiterhin von gemäßigten Rebellen, doch die gibt es nicht. In der Galaxie der
bewaffneten Gruppen sind die Soldaten der Syrischen Befreiungsarmee nur mit
einer Lupe zu finden. Alle anderen, abgesehen vom IS, haben sich in der
Al-Nusra-Front zusammengeschlossen, ein Ableger der Al Kaida in Syrien. Dies
alles ist sehr beunruhigend. Diese Supermacht protestiert 14 Jahre nach dem 11.
September, weil die Russen die Milizen der Al Kaida in Syrien bombardieren. Was
bedeutet das? Dass Al-Kaida sich nun mit den USA verbündet hat, nur weil sie in
Syrien anders heißt? Glauben sie wirklich, dass wir so wenig Intelligenz und
Erinnerungsvermögen besitzen?”
“Wir werden selbst darüber entscheiden, wann Assad gehen muss
und nicht der IS oder der Westen“, so Erzbischof Hindo im Gespräch mit Agenzia Fides und schließt mit den Worten:
„Und eines ist gewiss: Wenn Assad jetzt geht, dann endet
Syrien wie Libyen“.
Quelle:RTDeutsch