US-Koalition soll erstmals Assad-Soldaten getötet haben.
Das
syrische Außenministerium beschuldigt die US-geführte Koalition, einen
Stützpunkt von Regierungstruppen bombardiert zu haben. Mehrere Menschen
starben. Die USA weisen die Vorwürfe strikt zurück.
In Syrien hat die US-geführte Koalition nach
Angaben von Aktivisten bei einem Luftangriff erstmals Soldaten der
Regierungstruppen getötet. Bei dem Bombardement im Osten des Bürgerkriegslandes
seien vier syrische Soldaten getötet und 13 weitere verletzt worden, teilte die
der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
Die syrische Regierung verurteilte dies am
Montag in einem Protestbrief an UN-Generalsekretär Ban Ki-moon als
"abscheuliche Aggression". Auch die Syrische Beobachtungsstelle für
Menschenrechte berichtete über einen solchen Luftangriff. Die USA wiesen die
Vorwürfe zurück und hoben hervor, dass kein Flugzeug der Koalition in dem
Gebiet bombardiert habe. Das US-geführte Bündnis habe am Sonntag in der Provinz
Deir al-Sur im Osten des Landes vier Angriffe auf Ölquellen der Terrormiliz
Islamischer Staat (IS) geflogen, teilte Heeresoberst Steve Warren in Bagdad
mit.
"Wir haben keine Fahrzeuge oder
menschlichen Ziele getroffen. Es gibt keine Anzeichen, dass sich syrische
Soldaten in der Nähe unserer Angriffe befanden." Die Angriffe seien etwa
50 Kilometer südöstlich der Stadt Ajasch geflogen worden. Auch US-Präsident
Barack Obamas Sondergesandter für den Kampf gegen IS, Brett McGurk, dementierte
die Berichte.
Der Vorfall
ereignete sich den syrischen Angaben zufolge am Sonntagabend im Osten des
Landes. Laut syrischem Außenministerium wurden dabei drei syrische Soldaten
getötet und 13 weitere verletzt. Die in Großbritannien ansässige
Beobachtungsstelle sprach von vier toten syrischen Soldaten durch den Angriff
auf ein Armeecamp im Westen der Provinz Deir al-Sur. Dieses sei rund zwei Kilometer
von der Ortschaft Ajasch entfernt, die von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat
(IS) kontrolliert
werde. Auch in syrischen Armeekreisen war von vier Toten die Rede, zudem seien
zwei Panzer und Gebäude beschädigt worden, die als Waffendepots genutzt werden.
USA bestreiten Beteiligung an Angriff
Ein Sprecher der US-geführten Koalition, die in Syrien und im Irak
Luftangriffe gegen die IS-Organisation fliegt, wies die Vorwürfe zurück.
"Wir haben gestern keine Luftangriffe in diesem Teil von Deir al-Sur
geflogen", sagte Oberst Steve Warren. Die Koalition habe 55 Kilometer
davon entfernt ein Bohrloch in der Provinz bombardiert. Auch der Sondergesandte
von US-Präsident Barack Obama zu Fragen der Koalition, Brett McGurk,
dementierte im Internetdienst Twitter: "Berichte über eine Beteiligung der
Koalition sind falsch."
Dagegen erklärte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman,
dass erstmals ein Luftangriff der Koalition syrische Soldaten getötet habe:
"Truppen des Regimes waren nie zuvor von Angriffen der internationalen
Koalition getroffen worden." Die Angaben der Beobachtungsstelle, die sich
auf ein Netzwerk von Informanten vor Ort wie Ärzte und Kämpfer stützt, können von
unabhängiger Seite kaum überprüft werden. Das syrische Außenministerium
forderte in seinem Protestbrief an Ban und an den UN-Sicherheitsrat, dass
letzterer "sofort" handeln müsse, um eine Wiederholung zu vermeiden.
Quelle: die Welt