Dossier: Ergänzungen zu den fehlenden
Hintergründen der Anschläge von Paris.
Die Berichterstattung der Massenmedien über die
aktuellen Terroranschläge in Paris ist keinesfalls
erschöpfend. Zwar wird die
Terror – Militz IS als verantwortlich für die Anschlag-Serie vom 13. November
betrachtet, aber in keinem der Berichte über ISIS wird das pikante Verhältnis
der IS zur USA thematisiert, obwohl gerade dieses Verhältnis vielleicht der
Schlüssel zum Verständnis des Anschlags ist. Zumal wenn man die Schuld an den
Krieg in Syrien nicht allein Assad in die Schuhe schiebt, sondern ihn als
Stellvertreter Krieg zwischen der USA (und ihren Vasallen Saudi Arabien) und
Russland betrachtet. Nach Diktion der Massenmedien ist es Assad der einen
Aufstand im Jahr 2011 mit brutaler Gewalt niedergeschlagen hat und eine
militärische Gegenreaktion erzeugt hat. Tatsächlich wurde ein lokal begrenzter
Aufruhr von verschiedener Seite (Türkei, Katar, Saudi Arabien, Israel, Grossbritanien,
Frankreich und den USA) aus unterschiedlichen Motiven gekarpert, militärisch
befeuert, mit viel Geld aufgebaut und von den Massenmedien getarnt.
Das, was
die Massenmedien als Rebellen oder syrische Aufständische bezeichnen, waren
zumeist keine Syrer die mit der syrischen Regierung in Hader liegen, sondern
von außen eingeführte Söldner-Armeen, die stellvertretend für die
salafistischen Saudis oder für die USA dort kämpfen. Daher kann es nützlich
sein, den Krieg in Syrien aus der Perspektive der ehemaligen Kolonialherren Großbritannien
und Frankreichs ( retro-Kolonisierung: Warum Frankreich die Arabische Republik
Syrien stürzen will: http://www.voltairenet.org/article189025.html ) und den
neuen möchte-gern-Herren (den USA) zu sehen, die sich zur Sicherung von
geo-strategischen Positionen und Rohstoffen dort engagieren.
Interview
mit Karin Leukefeld über den Charakter des Krieges in Syrien
„Und dass es sich hier um einen Stellvertreterkrieg
handelt, wird klar, wenn man versteht, dass der sogenannte Islamische Staat,
der vor Ort «Daish» genannt wird, anders als in unseren Leitmedien gern
verbreitet, alles andere als aus dem Nichts aufgetaucht ist. Regionale und
internationale Sponsoren stehen hinter ihm, so dass er offenbar über
unerschöpfliche finanzielle Ressourcen verfügt.
Diese Sponsoren benutzen die Kämpfer, um die Nationalstaaten zu zerstören, die vor 100 Jahren in der Levante gegen den Willen der damaligen Bevölkerung geformt worden waren. Damals ging es um die kolonialen Interessen von Grossbritannien und Frankreich, heute geht es um die Sicherung von Rohstoffen für die von den USA angeführte westliche Welt. Der Zorn der Golf-Staaten auf die unabhängige Politik, die in Syrien verteidigt wird, schlägt sich nieder in der Bewaffnung und Ausbildung von irregulären Kampfgruppen, die von «Daish» dominiert werden. Der gesellschaftliche Boden, der sie nährt, ist Armut.“
Diese Sponsoren benutzen die Kämpfer, um die Nationalstaaten zu zerstören, die vor 100 Jahren in der Levante gegen den Willen der damaligen Bevölkerung geformt worden waren. Damals ging es um die kolonialen Interessen von Grossbritannien und Frankreich, heute geht es um die Sicherung von Rohstoffen für die von den USA angeführte westliche Welt. Der Zorn der Golf-Staaten auf die unabhängige Politik, die in Syrien verteidigt wird, schlägt sich nieder in der Bewaffnung und Ausbildung von irregulären Kampfgruppen, die von «Daish» dominiert werden. Der gesellschaftliche Boden, der sie nährt, ist Armut.“
IS made by USA
Seit April 2015 weiß man dass die übelsten
dieser gut bezahlten Söldner-Banden in Syrien, die IS,
Video: Gemäßigte Internationale Rebellen eine Maßgeschneiderte Opposition
Die systematisch die syrische Bevölkerung abschlachtet, die gesamte Infrastruktur zerbomben, einen riesigen Antiquitäten Handel betreiben, syrische Öl-Quellen anzapfen und über die Türkei unter Preis auf den Weltmarkt verkaufen, ein Ableger des amerikanischen Geheimdienst CIA ist und nicht Folge der Niederschlagung eines Aufstands durch Assad:
Video: Gemäßigte Internationale Rebellen eine Maßgeschneiderte Opposition
Die systematisch die syrische Bevölkerung abschlachtet, die gesamte Infrastruktur zerbomben, einen riesigen Antiquitäten Handel betreiben, syrische Öl-Quellen anzapfen und über die Türkei unter Preis auf den Weltmarkt verkaufen, ein Ableger des amerikanischen Geheimdienst CIA ist und nicht Folge der Niederschlagung eines Aufstands durch Assad:
https://www.youtube.com/watch?v=WpDVh4hSvuo
(hier: Michael Lüders)
Daher kommt es auch, dass die USA nicht erfreut
sind, dass die Russen auf Einladung von Präsident Assad IS-Stellungen
bombardieren. Das tun sie so effektiv, so dass die USA momentan dabei sind,
ihre guten IS- Kämpfer in Syrien zu evakuieren, um sie vor den Russen zu
schützen. Weiter:
Doch auch Israel greift unter Verletzung des
Völkerrechts mit seiner Luftwaffe ein – auf Seiten der IS:
„Was Russland für die syrische Armee ist,
scheint Israel für die IS-nahe al-Nusra zu sein. Die US-Publikation Veterans
Today berichtet davon, wie die “Freie Syrische Armee” (FSA) und die
islamistische al-Nusra Front Ende September eine neue Offensive auf den
Golanhöhen startete. Tags zuvor hatten die israelische Armee durch
Raketenbeschuss auf die Stellungen den syrischen Regierungstruppen das Feld
bereitet, schreibt das Contra-Magazin.“
Säbelrasseln der USA im Südchinesischen Meer,
eine weitere Front und die Rolle Frankreichs
Zeitgleich lassen die USA im chinesischen Meer
ihre Muskeln spielen, (28. Oktober 2015). Die Beziehungen zwischen China und
den USA haben sich in der letzten Zeit sehr verschlechtert. (Ähnlich wie die
Beziehungen zwischen USA und Russland): Ein US-Kriegsschiff tauchte in der Nähe
von chinesischen Inseln im Südchinesischen Meer auf...
Weiterlesen: http://de.sputniknews.com/zeitungen/20151028/305247626/usa-china-saebelrasseln.html
Weiterlesen: http://de.sputniknews.com/zeitungen/20151028/305247626/usa-china-saebelrasseln.html
Allerdings war auch der französische Präsident
Hollande vor kurzem in China, hat aber freundschaftlichere Ambitionen, die den
USA nicht schmecken.
„Der
französische Präsident Francois Hollande beendete am Donnerstag letzter Woche
einen zweitägigen Staatsbesuch in China, der der Vertiefung der finanziellen
und strategischen Beziehungen mit dem Land und der Vorbereitung der
UN-Klimakonferenz Cop21 diente. Vor seiner Rückkehr nach Frankreich stattete er
am 4. November Südkorea einen Besuch ab.
[...]
In den
Verhandlungen erreichte Frankreich auch, dass die Rolle von Paris als
ausländischer Handelsplatz für Geschäfte in der chinesischen Währung Renminbi
aufgewertet wird. Frankreichs Direktinvestitionen in China erreichten 2013
einen Wert von 17,9 Mrd. Euro, Chinas Direktinvestitionen in Frankreich
beliefen sich im selben Jahr auf 4,3 Mrd. Euro. Wenn Frankreichs Banken über
Dutzende Milliarden Renminbi verfügen, können Investoren bei internationalen
Investmenttransaktionen den Dollar umgehen.
Verglichen
mit früheren Verhandlungsrunden zwischen Vertretern Frankreichs und Chinas
ließen sich die wachsenden Unterschiede zwischen der europäischen und der
amerikanischen Strategie gegenüber China kaum noch verbergen.
Im März
widersetzten sich europäische Mächte, darunter Frankreich, der Aufforderung
Washingtons, sich nicht an der Gründung der von China initiierten Asian
Infrastructure Investment Bank (AIIB) zu beteiligen. [...] Hollande äußerte sich diese Woche nicht zur
US-Politik der „Konzentration auf Asien“ („pivot to Asia“), die der Einkreisung
Chinas dient. In der Öffentlichkeit ließ er in der zugespitzten
Konfliktsituation zwischen der US-Marine und chinesischem Militär im
Südchinesischen Meer keine Unterstützung für die Vereinigten Staaten erkennen. [...] Gleichzeitg wächst die europäische Kritik an
der US-Politik gegenüber Russland wegen der Ukraine-Krise. Hollande hat schon
mehrfach davor gewarnt, dass die NATO einen „totalen Krieg“ mit Russland
provozieren könnte. Letzte Woche reiste der frühere französische
Staatspräsident Nicholas Sarkozy nach Russland, wo er öffentlich gegen die
finanziellen Sanktionen auftrat, die Europa unter amerikanischem Druck gegen
Russland verhängt hat.[...] Immer
deutlicher kommt zum Vorschein, dass die europäisch-amerikanischen Differenzen
über AIIB und OBOR nicht nur auf Unterschiede in der Finanzpolitik
zurückzuführen sind, sondern auch auf verschärfte strategische Konflikte
zwischen dem US-Imperialismus und seinen europäischen Rivalen.“
der
ganze Artikel: https://www.wsws.org/de/articles/2015/11/06/holl-n06.htmlAus der Perspektive der USA wird die EU wird zunehmend zum Problem.
Insbesondere
der Kern der EU, Deutschland und Frankreich. Sie weigern sich immer noch, TTIP
zu unterschreiben. Sie sind der chinesischen AIIB beigetreten und halten sich
damit die Möglichkeit offen, das US-kontrollierte Welt-Finanzsystem zu
verlassen. Sie weigern sich, eine offene Feindschaft gegen Russland einzugehen.
Sie weigern sich, sich vom russischen Gas abschneiden zu lassen. Hier weiter
lesen:
Passend
dazu, aber auch verwirrend: Paris, der Terror und die Übungen, von
Paul
Schreyer vom 17.11.2015
Erneut geht einem großen Terroranschlag in einer westlichen Metropole eine
passende Notfallübung unmittelbar voraus. Bloß ein Zufall?
Der
Guardian zitierte zitierte am Sonntag den in Frankreich bekannten
Notarzt Patrick Pelloux, der nach den Pariser Anschlägen im Krankenhaus
Verletzte behandelt hatte, mit den Worten:
"Unmittelbar,
nachdem ich von den Freitagabend stattgefundenen Anschlägen erfahren hatte,
eilte ich in die Notaufnahme. Tatsächlich hatten die Pariser Notfallkräfte an
jenem Morgen eine Übung für einen großen Terroranschlag durchgeführt. Wir waren
gut vorbereitet."
Gegenüber
dem öffentlich-rechtlichen Radiosender France Info hatte Pelloux gleichen
Sinnes erklärt, dass medizinische Notfallkräfte am Morgen in Paris
eine Übung abgehalten hätten, bei der es um fiktive Anschläge an mehreren Orten
gegangen sei. Auch Polizei und Feuerwehr seien in die Übung eingebunden
gewesen.
Thomas
Loeb, ein weiterer Notarzt, war an dieser Übung direkt beteiligt. Er berichtete, dass das Szenario am Freitagmorgen von einer
"bewaffneten Gruppe" ausgegangen sei, welche fiktive Anschläge
"an mehreren Orten in Paris" verübt hätte. Also genau das, was im
Laufe desselben Tages dann so auch tatsächlich geschah.
Nun wäre
der Umstand einer solchen einzelnen Übung für sich genommen noch als bizarre
Zufälligkeit erklärbar. Wesentlich komplexer wird die Situation jedoch dadurch,
dass auch anderen großen Terroranschlägen in westlichen Metropolen in den
vergangenen Jahren solche präzise passenden Notfallübungen unmittelbar
vorausgingen - was bis heute nur wenig bekannt ist.
Beispiel
London 2005: Auch die verheerenden Terroranschläge auf das Londoner
U-Bahn-System am 7. Juli 2005 wurden durch eine Übung am gleichen Tag
vorweggenommen. Der Sicherheitsexperte Peter Power erklärte damals im britischen Fernsehen, man habe am Morgen
des Tages zeitgleich zum Anschlag eine Krisenübung durchgeführt, deren Szenario
dann plötzlich Realität geworden sei. Mit der Übung sei seine Sicherheitsfirma
"Visor Consultants" betraut gewesen. Es sei darin um "simultane
Bombenanschläge auf U-Bahn-Stationen" gegangen - also genau das, was am
gleichen Tag dann auch in der Realität geschah.
Beispiel
9/11: Die Flugzeugentführungen vom 11. September 2001 ereigneten sich während
einer Militärübung, bei der genau das geübt wurde, was am gleichen Morgen real
geschah: Entführungen von Passagiermaschinen im Luftraum der USA. Die damals
Beteiligten konnten sich an die Übung mit dem Namen "Vigilant
Guardian" (Wachsamer Beschützer) auch später noch gut erinnern. Major
Kevin Nasypany etwa, einer der leitenden Offiziere der Luftverteidigung an
jenem Morgen, rekapitulierte später seine erste spontane Reaktion, als
man ihm eine Entführung gemeldet hatte: "Da hat jemand etwas vorverlegt.
Die Flugzeugentführung soll doch erst in einer Stunde sein." Die
zuständigen Offiziere hielten die Realität also wegen der Ähnlichkeit zunächst
für einen Teil der geplanten Übung. [...]
Auch den
Breivik-Anschlägen in Norwegen 2011 ging eine "fast identische" Übung
am gleichen Tag voraus, wie die führende norwegische Tageszeitung
"Aftenposten" berichtete (englische Übersetzung hier): "Am 22. Juli, nur Stunden
bevor Anders Behring Breivik damit begann, Jugendliche auf Utoya zu erschießen,
beendeten Spezialkräfte der Polizei eine Übung mit fast identischem
Szenario."
Der
Zeitung zufolge bestätigten leitende Beamte der Osloer Polizei, dass die Übung
am Nachmittag des gleichen Tages, an dem das Attentat stattfand, beendet wurde.
Das Szenario der Übung damals: Einer oder mehrere Attentäter würden versuchen,
soviele Menschen wie möglich zu erschießen. Polizeiangaben zufolge wurde dieses
Szenario "mehrmals pro Jahr" trainiert. Die Gleichzeitigkeit sei ein
Zufall.
Was dann
daraus die kriegsgeilen Medien machen:
Nach den
Anschlägen von Paris: F.A.Z. und Welt trommeln für Krieg und Staatsaufrüstung
Von Johannes Stern, 17.
November 2015
„Wer am
Wochenende die Leitkommentare in den beiden großen deutschsprachigen
Sonntagzeitungen las, konnte sich nur schwer des Eindrucks erwehren, dass die
schrecklichen Terroranschläge in Paris für einige Vertreter der deutschen
Eliten wie bestellt kamen.Unter den Überschriften „Im Weltkrieg“, „Das ist kein Terrorismus mehr, das ist Krieg“ und „Wir dürfen uns nicht unterwerfen, wir müssen kämpfen“ trommelten Berthold Kohler in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sowie Stefan Aust und Mathias Döpfner in der Welt am Sonntag so aggressiv für Krieg und Diktatur, wie man es bislang nur von äußerst rechten Kreisen kannte.“
Weiterlesen:http://antikrieg.com/aktuell/2015_11_17_paris.htm
Grundsätzlich
lässt sich sagen:
“Die Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von Fakten
wird wesentlich durch die Massenmedien vermittelt, die neben den Fakten in der
Regel auch den gewünschten Interpretationskontext und damit das ‚politische
Weltbild‘ vermitteln.” weiter: